Stadthalle in Flammen!
Petra Ruppel | 10. September 2011Songfire feiert 10. Geburtstag mit spektakulärem Musik-Feuerwerk
Samstag, 03. September 2011, 21.12 Uhr: Die Stadthalle Eschborn brennt – vor Begeisterung und Jubelstürmen.
Minuten zuvor lauscht das Publikum gebannt, als Songfire mit Verve und Leidenschaft die legendäre „Bohemian Rhapsody“ performt. Die Queen-Hymne wird zum emotionalen Schlussknaller des Jubiläumskonzertes, mit dem der Eschborner Chor seinen runden Geburtstag feiert.
Unter dem Motto „10 Jahre Songfire – Keep on burning“ zündet der Chor ein mitreißendes musikalisches Feuerwerk mit großartiger Unterstützung: Drei befreundete Chöre gratulieren stimmgewaltig und zahlreiche Überraschungsgäste aus Harlem, Woodstock und dem Languedoc heizen den Gästen im Songfire-Part ein.
Brandmeisterin Edda Hoestermann hält wie gewohnt charmant-professionell das Feuer unter Kontrolle, ob als Moderatorin der Konzert-Zündstufen oder als Songfire-Altistin.
Die erste Rakete startet der Lebenshilfe-Chor unter der Leitung von Ute Christmann und trifft direkt in Herz und Bauch: Die Chor-Mitglieder – Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Betreuer – vermitteln unglaublich intensiv ihre Begeisterung für Musik – und die kommt aus aller Herren Länder. Das Repertoire reicht vom indianischen „Evening Rise“ über das norddeutsche „Dat du min Leevsten büst“ bis hin zum südafrikanischen „Tshotsholoza“ und dem rhythmisch-spritzigen „Mango“, bei dem dann auch der letzte Zuhörer entzückt mit wippt.
Der Schwalbacher Chor TonArt entzündet mit dem Chorleiter Stefan Riedl eine hippe Wunderkerze nach der anderen, wie schon beim gemeinsamen Brunch-Konzert mit Songfire im März : Das Publikum swingt bei „Have a nice day“, genießt den Groove von „Ein Haus am See“, kichert innerlich beim „Inneren Schweinehund“ und genießt bei der sommerlichen Hitze den „Parkplatzregen“.
Nahtlos folgt ein musikalischer „Urknall“: Chorleiter Manfred Bender präsentiert den Gemischten Chor Eschborn als „The Mamas & the Papas“ von Songfire. Der „Eltern-Chor“ gratuliert dem flügge gewordenen Sprössling mit kreativen Versionen klassischen Chorrepertoires, darunter „Zwischen Berg und tiefem Tal“, „Stemning“, „The drunken sailor“, „Edelweiss“ und „Goodnight Sweetheart“.
Danach ist dringend Brandlöschen angesagt: Bei eiskalten Getränken nutzen die Zuhörer die Konzert-Pause, um über die Songfire-Zugabe abzustimmen und die Ausstellung zur Chor-Geschichte zu besuchen. Die liebevoll zusammengestellte Dokumentation vermittelt mit Fotos, Programmen, Plakaten und Zeitungsausschnitten die vielen kreativen Songfire-Aktivitäten aus den Jahren 2001 – 2011.
Und dann ist es soweit: Das Geburtstagskind ist dran! Songfire stürmt die Bühne und bekommt gleich ein tolles Überraschungsgeschenk: Der Lebenshilfe-Chor gratuliert allen Songfire-Mitgliedern mit wunderschönen Sonnenblumen. Ein sehr emotionaler Moment, der die besondere Beziehung der beiden Chöre spiegelt, die sich seit dem gemeinsamen Benefiz-Konzert für die Lebenshilfe Main-Taunus in 2010 entwickelt hat.
Danach gibt es kein Halten mehr und Songfire entführt unter der Leitung der hinreißenden Annette Marke das Publikum auf eine phantastische musikalische und visuelle Reise durch das letzte Chor-Jahrzehnt – und viele Songfire-Sänger entpuppen sich dabei als geborene Schauspieler.
Das mitreißende „Sister Act“-Medley (Soli: Maria Santangelo und Petra Ruppel) verstärken drei Nonnen in Ordenstracht. Kecke Frauen in schwingenden Petticoats wirbeln durch „I feel pretty“, Sängerinnen in Gospelgewändern lassen es bei „Climbing up the mountain“ krachen und Bodies, Leggins und Stulpen lassen das „Flashdance“-Feeling lebendig werden. Das wunderschön-zarte „Embraceable You“ rahmen Herrschaften in edlen Abendkleidern ein. Gleich darauf stürmen Hippies in Flatterhemden und barfuß die Bühne, um „Let the sunshine in“ zu singen und zu tanzen. Sängerinnen in bonbonfarbenen Kleider und Zöpfchen toben durch Lollipop“ und für das Publikum gibt es bunte Lutscher. Für „Super Trouper“ geben sich Agnetha und Frida in atemberaubenden Kostümen die Ehre. Für das mit Power gesungene „Phantom of the Opera“-Medley schlüpft Chorleiterin Annette Marke selbst in den schwarzen Umhang des mystischen Phantoms. Anschließend feiern französische Weinbauern ihre reiche Ernte mit dem mitreißenden Trinklied „Tourdion“.
Und dann folgt der musikalische Big Bang des Abends: Songfire legt eine atemberaubende Performance des Queen-Klassikers „Bohemian Rhapsody“ hin. Über Minuten herrscht Gänsehaut-Feeling pur – noch verstärkt durch die exzellenten Soli von Jens Buschenhenke an der E-Gitarre. Als die letzten Töne verklingen, verwandelt sich der Saal in einen Hexenkessel…
Als nach den Begeisterungsstürmen wieder etwas Ruhe einkehrt, folgen die Ergebnisse des Zuschauer-Votings zur Songfire-Zugabe und eine Verlosung unter den eingereichten Stimmkarten. Zu gewinnen gibt es einen Privatauftritt von Songfire, zwei Freikarten für das nächste Songfire-Konzert und Theater-Eintrittskarten, die das Volkstheater Frankfurt freundlicherweise gestiftet hatte.
Moderatorin Edda Hoestermann betritt dabei als Weihnachtsengel die Bühne, in der freudigen Hoffnung, ihr Lieblings-Weihnachtslied „Jul, jul“ singen zu dürfen, macht dann aber auch gerne beim wahren Voting-Sieger „Music is my life“ mit.
Richtig emotional wird es noch mal, als Songfire, TonArt und der Lebenshilfe-Chor das gemeinsame Schlusslied singen: Die bewegende Ballade „Look through my eyes“ von Phil Collins fordert auf, die Welt auch mal aus neuen Perspektiven, eben aus anderen Augen zu betrachten. Der perfekte Song also, um für mehr Akzeptanz für die Verschiedenartigkeit der Menschen zu werben und ein inspirierender Abschluss des Konzert-Feuerwerks.
Den rauschenden Erfolg feiern alle Sänger gemeinsam beim anschließenden Sektempfang. Ein Höhepunkt ist dabei die Ehrung der Songfire-Mitglieder aus der „Gründergeneration“. Zu den Ur-Feuerwerkern gehören neben Chorleiterin Annette Marke die 1. Vorsitzende Petra Ruppel sowie Birgit Christmann, Renate Dann und Edda Hoestermann.
Und Songfire? Die Sängerinnen und Sänger sind nach diesem wunderbaren Abend sehr glücklich, sehr erschöpft – und sehr, sehr stolz, dieses spannende, abwechslungsreiche Programm auf die Beine gestellt zu haben.